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    Theater erleben: Schauspiel!

    Theater erleben: Schauspiel!
    Vier Inszenierungen, vier Regiehandschriften, vier Theater-Abende. Auch im ersten Halbjahr 2024 lädt die Volkshochschule Sie ein, das Staatstheater Braunschweig besonders intensiv zu erleben. Zu jedem Abend findet im Vorfeld der besuchten Vorstellung eine ausführliche 60-minütige Einführungsveranstaltung mit der Dramaturgin oder dem Dramaturgen statt, bei der die Teilnehmenden mehr über die Hintergründe von Stück und Inszenierung erfahren. Im Anschluss an die Vorstellung trifft sich die Gruppe wieder zum Nachgespräch, um das Gesehene mit den Künstler:innen zu reflektieren.
    Dozent:innen: Josef Bäcker, Katharina Gerschler, Holger Schröder

    Hinweis: Das Umbuchen einzelner Theater-Tickets auf andere Termine ist möglich und kann individuell direkt an der Kasse des Staatstheaters vorgenommen werden. Dafür fällt eine Bearbeitungsgebühr von jeweils 1 € an.
    Neu: Alle Eintrittskarten werden gesammelt in der ersten Kursstunde ausgegeben. Zu diesem Termin noch nicht abgeholte Karten können im Anschluss nur noch direkt an der Theaterkasse abgeholt werden.


    STATE OF THE UNION
    Eine Ehe in zehn Sitzungen / Komödie von Nick Hornby
    Louise ist fremdgegangen und Tom ist ausgezogen. Aber sie wollen versuchen, ihre Ehe zu retten. Jede Woche, kurz vor der Paartherapie, treffen sie sich, um sich auf die kommende Sitzung einzustimmen. Man diskutiert Rückschritte, Fortschritte, spekuliert über andere Paare in ähnlicher Lage. Gehen die nicht zur gleichen Therapeutin? Und sieht es bei denen nicht dramatischer aus? Trotzdem: Irgendwo auf dem gemeinsamen Weg haben sich die beiden verloren. Sie ist beruflich erfolgreich, er leidet unter Bedeutungsverlust, sie managt Haushalt und Kinder, er kommt mit seinem Buch nicht voran. Sie will Sex, ihm fehlt die Lust. Überhaupt: Was ist es, dass sie vor Jahren zusammengeführt hat, und hat dies Gemeinsame noch Bestand?
    Kultautor Nick Hornby (»High Fidelity«, »About A Boy«) gelingt das Kunststück, einer ganz normalen Ehekrise komische Seiten abzugewinnen. In schnellen, geistreichen Dialogen erlebt das Publikum subtile Machtverschiebungen, wenn das Paar Woche für Woche den »ehelichen Brexit« verhandelt.
    Regisseur Matthias Rippert war 2022 mit »Ernst ist das Leben - Bunbury«; sowie 2023 mit »Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk« für den österreichischen Theaterpreis »Nestroy« nominiert. Sein »Die Reise nach Kallisto« in Braunschweig oszillierte gekonnt zwischen Komödie und filigraner Seelenerforschung.

    Einführungsveranstaltung mit der Dramaturgin Katharina Gerschler: 20. Februar 2024, 20.00 Uhr im Großen Haus, 3. Stock Hausbar
    Vorstellungsbesuch: 24. Februar um 19.30 Uhr im Großen Haus, mit anschließendem Publikumsgespräch in der Hausbar.


    DORIAN G. EIN BILDNIS NACH OSCAR WILDE
    Christoph Diem, Holger Schröder
    Basil ist Künstler und Dorian Gray sein Modell. Lord Henry, der dritte im Atelier, ist ein Freund des Malers und der Dekadenz. Während der eine ihn malt, verdirbt der andere Dorians reine Seele mit unmoralischen, zynischen Reden. Im selben (unbemerkt) magischen Augenblick, in dem ein besonderes Portrait entsteht, trennen sich Seele und Reinheit. Die eine wandert ins Bild, die andere verbleibt beim Modell.
    Verstiegen, gewiss ... Aber der Kunst trauen wir immer schon viel zu. Wenn sie uns zu bessern, uns zu erhöhen und sittlich zu reifen vermag, dann ist sie gewiss mächtig genug, uns auch zu verheeren. Im Falle Dorian Gray stiftet sie toxische Freiheit: Freiheit vor Verfall, der Sichtbarkeit moralischen Verfalls. Aus dem unschuldigen jungen Mann kann jetzt ein manipulativer, zersetzender, mordender Parasit werden. Er kann tun und lassen, was er will. Geerbtes Geld ist vorhanden und – sein Porträt übernimmt es für ihn, die Spuren von Niedertracht, Verbrechen, Opium und Alter zu tragen.
    Oscar Wildes einziger Roman, ein Meisterwerk der Weltliteratur, zeigt, dass Kunst stets mehr ist als das Dargestellte: Sie ist das Ergebnis von Lebensentscheidung, ist Markt und Talent, ist politisch, weil öffentlich, ist privat, weil Sache des künstlerischen Individuums. Sie ist unberechenbar, machtvoll, furchteinflößend. Und schön ist sie. So schön.
    Kunst stiftet unerwartete Perspektiven ... Also gut: Sehen wir uns den seltsamen Fall an, aus den in O¨l gemalten Augen. Wie Dorian sich eine Welt konstruiert, die seinen besonderen Erfordernissen entspricht.
    Einführungsveranstaltung mit dem Dramaturgen Holger Schröder: 19. März 2024 um 20 Uhr im Großen Haus, 3. Stock Hausbar
    Vorstellungsbesuch: 22. März um 20 Uhr im Aquarium, mit anschließendem Publikumsgespräch im Foyer.


    SUPERGUTE TAGE ODER DIE SONDERBARE WELT DES CHRISTOPHER BOONE
    nach dem Roman von Mark Haddon
    Bühnenfassung von Simon Stephens
    Deutsch von Barbara Christ
    Ein Hund liegt tot auf dem Rasen. Es ist Wellington, der Nachbarshund, in ihm steckt eine Mistgabel. Laut Gesetz ist das Sachbeschädigung, weil ein Hund nur eine Sache ist. Für Christopher, der ihn entdeckt, ist es Mord. Sein Vater möchte auf keinen Fall, dass sein Sohn sich weiter mit dem Mordfall beschäftigt. Doch Christopher lässt sich nicht aufhalten. Eine Detektivgeschichte beginnt, die die scheinbar offensichtlichen Dinge aus einer anderen Perspektive betrachtet.
    Einführungsveranstaltung mit dem Dramaturgen Josef Bäcker: 16. April 2024 um 20 Uhr im Großen Haus, 3. Stock Hausbar
    Vorstellungsbesuch: 19. April um 19:30 Uhr im Kleinen Haus, mit anschließendem Publikumsgespräch im Foyer.


    ELEKTRA, WIR MÜSSEN REDEN
    Hugo von Hofmannsthal, Rebekka David & Ensemble
    Ich wollte nie deine Schuhe tragen. Aber ich träume noch davon, wie wir spazieren gehen, du und ich, und nur für einmal bis zum Kiosk und zurück leihst du mir deine Turnschuhe und schlüpfst selbst in meine alten Stiefel. Weißt du noch? Deine, haben mir nie gepasst, aber ich konnte mich doch mal hineinstellen und erfühlen, wo sie drücken. Warum geht das jetzt nicht mehr? Wir haben uns doch mal verstanden, tatsächlich verstanden, oder habe ich das auch nur geträumt? Heute kann ich deine Worte vor lauter Emotionen kaum hören, sie rufen wie Marktschreier kurz vor Feierabend, und oft gehe ich einfach und schlage mit der Tür oder du seufzt und lachst über mich. Irgendwann geben wir uns dann auf, »schade drum«, wissen einfach nicht, wie wir die Andere in ihrer Andersartigkeit noch anerkennen könnten, selbst, wenn wir wollten. Wann haben wir verlernt zu sprechen?
    Hugo von Hofmannsthal zeigt in der Frühzeit der Psychoanalyse die Familie als Brutkasten menschlicher Neurosen: Bei den Atriden legt eine Generation der nächsten im Wortsinn die Axt in die Hand, rächt Klyta¨mnestra an Agamemnon das Opfer der Tochter, treibt Elektra den Bruder zur blutigen Rache, träumt beider Schwester davon, dem Kreislauf zu entfliehen. Rebekka David, in Braunschweig bekannt durch bildstarke Inszenierungen, die Literatur von innen heraus umstülpen, sucht bei Hofmannsthal nach der Sprachlosigkeit und Emotionalisierung, die in aktuellen Diskursen Gräben zwischen den Positionen vertiefen. Wie sollen wir gemeinsam für eine Gesellschaft kämpfen, in der alle Gehör finden, wenn wir es nicht mal schaffen, am Abendbrottisch die eigene Familie zu verstehen?
    Einführungsveranstaltung mit der Dramaturgin Katharina Gerschler: 4. Juni 2024, 20.00 Uhr im Großen Haus, 3. Stock Hausbar
    Vorstellungsbesuch: 7. Juni um 19.30 Uhr im Kleinen Haus, mit anschließendem Publikumsgespräch im Foyer.


     
    Kulissenausschnitt vom Theatergebäude
    Kursnummer YKC02
    Beginn Di. 20.02.2024 20:00 Uhr
    Kursgebühr 131,00 €
    inkl. Vorstellungsbesuche
    Dauer 8 Termine
    insges. 16 Unterrichtsstunden
    Kursleitung Holger Schröder
    Schauspieldramaturg
    Katharina Gerschler
    Schauspieldramaturgin
    Josef Bäcker
    Kursort Staatstheater Braunschweig, Großes Haus
    Am Theater, 38100 Braunschweig
    Datum
    Di. 20.02.2024
    Uhrzeit
    20:00 - 21:30 Uhr
    Ort
    Datum
    Sa. 24.02.2024
    Uhrzeit
    19:30 - 21:00 Uhr
    Ort
    Datum
    Di. 19.03.2024
    Uhrzeit
    20:00 - 21:30 Uhr
    Ort
    Datum
    Fr. 22.03.2024
    Uhrzeit
    20:00 - 21:30 Uhr
    Ort
    Datum
    Di. 16.04.2024
    Uhrzeit
    20:00 - 21:30 Uhr
    Ort
    Datum
    Fr. 19.04.2024
    Uhrzeit
    19:30 - 21:00 Uhr
    Ort
    Datum
    Di. 04.06.2024
    Uhrzeit
    20:00 - 21:30 Uhr
    Ort
    Datum
    Fr. 07.06.2024
    Uhrzeit
    19:30 - 21:00 Uhr
    Ort


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    Janine Giesemann, Tel. +49 531 2412-214

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